MILLE MIGLIA 2003
Das 1000-Meilen-Fieber breitet sich aus

Rheinhessen-Rallye auf der Mille Miglia 2003


 
 
 
 
 
 
 
 
 

 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003

 
Zum ersten Mal waren beim jährlichen "Betriebsausflug" zur Mille mit Homepage-Mann Markus Meder und seiner Freundin Heike Skolik auch zwei Nichtinfizierte mit an Bord, genauer: am Steuer einer weißen Alfa Giulia Baujahr 1971. Begleitet wurden sie von Frank Bernhardt und Doris Michel in ihrem orangen Lotus Super Seven und Markus Frieauff im Alfa Spider.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003

 
Die erste Etappe durch die Alpen erwies sich schon als ein wenig beschwerlich. Nach einer ersten Kurvenheizerei glücklich auf dem Julierpaß angekommen, stand die Truppe dort vor einem geschlossenen Cafè...schlecht organisiert, diese Veranstaltung...;-)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003

Dafür gab's dann nach dem Berninapaß in Silvaplana etwas anderes unerwartetes - Schnee! Nach einem schnellen Cappuccino flüchteten wir zum Etappenziel Tirano. Die nette Pension "Casa Mia" war erneut unser Anlaufplatz. Und jetzt wissen wir auch, was der Name bedeutet. Der bezieht sich wohl auf die Autos, denn die durften in der Garage des Hausherrn übernachten - "und den Ölfleck lasst ihr bitte, Kinder, den machen wir später weg", meinte die Mamma...


 


 
 























 
MILLE MIGLIA 2003

 
Über den Umweg eines Eiscafés am Iseo-See ging es am nächsten Tag nach Brescia, wo wir in aller Ruhe die Abnahme der Teilnehmerfahrzeuge begutachteten. Markus und Heike stiessen die ersten begeisterten Aufschreie aus - das Projekt "Infizieren" scheint zu gelingen.


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003


 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003

   
Und auch wenn wir nicht zu den Promis bei der Mille zählen - einige kennen uns dann doch und begrüßen uns freudig: Jorge Ferreyra-Basso etwa, Maler zahlreicher bekannter Rallye-Plakate, langjähriger Mille- und Rheinhessen-Rallye-Teilnehmer, oder Peter Steinfurth, Chefredakteur der "Oldtimer Markt", der peinlich berührt eingestand, während der Rheinhessen-Rallye in Urlaub zu sein - "aber berichten tun wir, ist doch klar!"

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003

Kaum bei der Mille angekommen, teilte sich die kleine Truppe schon wieder: Frank und Doris machten sich auf den direkten Weg nach Ferrara, um an einem Abenddinner für die Mille-Teilnehmer teilzunehmen (Ha, von wegen nicht prominent, gell?). Dort erlebten sie dann eine mehr oder weniger mitreißende Ansprache des Bürgermeisters, eine Modenschau, eine Topolino-Vorführung, ein nettes Abendessen und...ach ja, auch eine Menge Mille-Teams. Nur zum Plausch mit Jochen Mass war keine Zeit...sorry, Jochen!   

 
   




























 
MILLE MIGLIA 2003

 
Die restlichen drei machten in Verona Station, um direkt am Kolosseum die Autos bei der Zeitnahme zu beobachten. Was doch erheblich Zeit nahm - das Übernachtungsquartier in Argenta wurde erst gegen drei Uhr morgens erreicht. Aber der Nachtportier grinste nur, kennt er doch diese Ankunftszeit von jedem Besuch des Rheinhessen-Rallye-Teams. Stop, vor dem Insbettfallen noch ein Tipp für den Neuling Markus: stell die Giulia nicht unter die Linden, die so dekorativ vor'm Haus stehen. Sonst bist du morgen sehr dekorativ mit Waschen beschäftigt, und die Mille braust davon...

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003
 
Freitag: prima tappa (zu deutsch: prima Etappe?)
"Uno, due, prova" - mit diesen vertrauten Worten beginnt der nächste Mille-Tag. Der Streckensprecher scheint neben dem Bett zu stehen, tatsächlich fahren die Autos aber vor dem Hotel vorbei. Also raus aus den Federn, schnell ein Croissant und einen Cappuccino verschlungen, dann darf Heike noch etwas die Brasilienflagge schwenken (die Kenner nicken lächelnd...), während die beiden Marküsse Ölstand, Wasser und andere Kleinigkeiten kontrollieren. Und weiter gehts, inmitten von Bentleys, Mercedes SSK, Alfa C6 2300 und anderen Raritäten Richtung San Marino.



 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003

  Zur gleichen Zeit in Ferrara: Frank und Doris geniessen ein Schlemmerfrühstück und scheinen die bessere Karte gezogen zu haben. Oder? Pustekuchen: "Hm, hier sind ja gar keine Autos mehr..." Da hilft nur eins: auf der Autostrada das Feld "überholen", um in San Marino wieder dabei zu sein.



 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003
  
Derweil erlebt Markus in der Giulia auf der langen Geraden bis Ravenna seine erste Lektion in Sachen "Mille-Fahrkultur": kein Durchkommen im Berufsverkehr? Ba, mache einfach dritte Spur auf, fahre durss, isse keine Problem...Und wirklich: was in Deutschland wütende Proteste und Anzeigen zur Folge hätte, wird hier sportlich-begeistert toleriert: Vai, vai!! winken sogar die Politessen auf den Kreuzungen. Nach einigen Kilometern Irritation beginnen Markus und Heike sich daran zu gewöhnen, während Markus F. schon lange in seinem Metier ist und vorneweg braust.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003

Dann die Quizfrage: Wo beginnt die Mille Miglia? In Brescia? Hm...nicht wirklich. Wer einmal mitgefahren ist, wird beim zweiten Mal anders antworten. EIGENTLICH beginnt die Mille kurz hinter Verrucchio, irgendwo vor San Marino.

Da hat die scheinbar hundert Kilometer lange Gerade plötzlich ein Ende, es geht über einen kleinen Hügel und eine Kreuzung mit begeisterten Polizisten, die den Querverkehr stoppen - und plötzlich brechen wilde Kurven an, auf denen sich die schmale, kleine Landstraße wie verrückt durch die Hügel windet. DAS ist die wahre Mille - zurückschalten, Lenkrad festhalten, und los!
Auch wenn man nicht schneller fährt als 90 oder 100, kommt es einem doch vor wie ein heisses Rennen. Und wenige Kilometer später wird es das auch: da beginnt die gut ausgebaute, kurvige Auffahrt nach San Marino

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003
Markus beisst sich mit dem Spider an einem Teilnehmer in einem offenem Maserati fest und "verfolgt" ihn unnachgiebig durch die Kehren. Die Beifahrerin dreht sich in den folgenden zehn Minuten immer öfter um. Leider konnte nicht befriedigend geklärt werden, ob sie dabei dachte:
a) "Was ist das denn bloß für ein irrer Sound, der da von hinten kommt? Ist das dieser Jochen Mass?"
oder
b) "Hm, ok, unser Auto ist teurer, aber bei dem da gibts wenigstens nen Schminkspiegel!"
oder
c) "Mamma mia, wer ist dieser gutaussehende Ragazzo in dem Alfa da hinten? Kann ich bitte umsteigen?

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003

 

Markus und Heike liessen es in der Giulia ein wenig ruhiger angehen - zunächst zumindest. Dann zeigte Markus, daß er schon infiziert ist und gab ebenfalls Gas. Später meinte er: "Mann, das war geil - dran bleiben heisst die Devise..." Zur Belohnung winkte der Streckenposten am Stadteingang die Giulia auch nicht auf die linke Spur, die die Begleitfahrzeuge um die Stadt herumführt - sondern nach rechts, zu den Teilnehmer-Autos. Was für ein Mille-Debüt für die beiden! Letzte verunsicherte Blicke zu Markus F. im schwarzen Spider, aber der winkte nur grinsend: "Fahr zu, Kollege, viel Spaß!"


 




























 
MILLE MIGLIA 2003
 
Hinter der Stadt gabelte er die begeisterten "Neulinge" dann wieder auf, und wenige Meter später steht auch der orange Seven von Doris und Frank am Straßenrand - die Helden sind wieder vereint. Bei der nächsten kurzen Trennung gestaltet sich das schon schwieriger: Frank und Doris warten auf die beiden Alfas und postieren sich schlauerweise auf einer Kurvenaussenseite, um rechtzeitig winken zu können. Der Spider fliegt heran, mit Heike auf dem Beifahrersitz. He, waren da nicht Frank und Doris? - Ja, sollen wir winken oder die Kurve schaffen? - Die Kurve, die Kurve!! Und Markus Meder, der hinter uns her fuhr, war so sehr im Rallyefieber, der sah nix ausser Straße und Spiderauspuff...wie, wo standen die?

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003

Gemeinsam ging es dann mit dem Feld bis Arezzo. Dort schlendern wir in den Stadtkern, um noch ein paar Autos zu erwischen. Zunächst stossen wir aber auf den Soundcheck für ein Rock-Konzert. Markus M. ist in seinem Element und der Mischer legt auch noch die Autorenn-Musik schlechthin auf:

"The race" von Yello. Vroooom...Kurz darauf entdecken wir einen 328er BMW mit Kühlwasserproblemen, aber im Vergleich zu dem wunderschönen Alfa 8C Superleggera daneben ist das Pillepalle. Denn die rote Schönheit fotografieren wir hier ohne unser Wissen letztmalig in voller Pracht. Nur wenige Kilometer später lässt der Fahrer es zu forsch angehen und trifft sich mit einem anderen Teilnehmer - mit beiderseits deutlichen Karrosserieschäden. Zum Glück wurde niemand verletzt, wie auch bei dem Unfall des Ferrari 250 SWB kurz darauf. Wie? Na gut, die italienische Seele...





 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003

Anschließend liessen wir die Teilnehmer alleine weiter Richtung Assisi fahren und orientierten uns westwärts. Ziel war Pienza, ein besonderes Kleinod auf einem Hügel im Orciatal südlich von Siena. Dort verbrachten wir eine geruhsame Nacht und erwarteten am kommenden Morgen in aller Ruhe die Ankunft der Teams. Davor hatte der Herrgott aber noch ein üppiges Gelage in einem der nettesten Restaurants Pienzas gesetzt - und die Frage der Kellnerin, ob wir noch einen Absacker trinken möchten, endet dann merkwürdigerweise damit, daß die Flasche Vin Santo und die Flasche Grappa gleichermaßen auf unserem Tisch zu stehen kommen...na dann: Salute!

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003





 Samstag: Sonnenaufgang über Pienza - mit sonorem Sound
Morgens um zehn schlendern wir an die Mauerbrüstung, die sich um die Westseite von Pienza zieht. Anders als den Bildungstouristen geht es uns aber weniger um die goethe-würdige Aussicht, die sich dort über das gesamte Orciatal bietet. Das heisst, schon, aber genauer: um die weiße Schlangenlinie, in der sich die Straße an den Ort heranwindet, und um die Frage, wann man dort kleine Punkte entlangflitzen sieht, die mit jeder Kurve größer und vor allem lauter werden. Dank diverser Ferngläser ist es bald soweit: "Sie kommen! Sie kommen! Während die Bildungstouristen noch nachzuschlagen versuchen, ob jetzt von den Etruskern oder den Römern die Rede ist, spurten die ersten Mille-Fans schon zur schmalen "Hauptstraße", durch die die Teams im Schritt-Tempo fahren. Zeit genug auch für uns, die Brasilienflagge ausgiebig zu schwenken, die seit Jahren bei keiner Mille Miglia fehlt und regelmässig Wiedererkennungs- und Begrüßungsrufe der Teilnehmer auslöst.



 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 


 
MILLE MIGLIA 2003




Aber der Fahnengruß scheint nicht im Sinn des Herrn zu sein, der da hinter uns steht und für seine Videokamera gern ein unverstelltes Bild haben will...schließlich muß er den Studienratskollegen zuhause doch mal diese alten Autos zeigen, die da rumfuhren. Mit lässig hingeschleuderten italienischen "was-kümmerts-mich"-Bemerkungen und der entsprechenden Handbewegung weist Markus F. den Protest zurück, so daß sogar seine Frau sagt: "Laß doch gut sein! Du musst doch auch nicht alles filmen, genieß doch lieber mal was!" Complimenti, Signora!










 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003

Aber es gibt auf der Mille noch ärmere Würste als den Videolehrer: die beiden Leibwächter etwa, die während der Pienza-Passage links und rechts neben dem Wagen seiner Königlichen Hoheit Carl Gustav von Schweden einhertraben müssen, um seine Durchlaucht vor dem Pöbel zu schützen. Auf der Hauptstraße von Pienza mag das noch funktionieren...aber Carl Gustav sitzt mit Prinz Poldi von Bayern in dem BMW 328 Mille Miglia. Und der gute Poldi ist nicht nur Stammgast bei der Mille,

sondern auch einer der wüsteren Sorte hinterm Lenkrad. Da haben die "jogging bodyguards" bestimmt keinen Grund zur Freude... Zum Glück bleiben solche Promi Begleiterscheinungen die Ausnahme. Gianna Nannini (Rocksängerin / Schwester des Alfa Werksfahrers Alessandro), Oliviero Toscani (Benetton Skandal-Fotograf) oder Lucio Dalla (einer der berühmtesten Liedermacher/I) treten hier wie Du und Ich auf, geniessen das Bad in der Menge u. geben sogar Autogramme - vorausgesetzt, das versaut nicht die Zwischenzeit...

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003

 
 
  Wir reihen uns wieder ein und düsen mit dem Feld den wohl schönsten Streckenabschnitt Richtung Siena. Hinter Buonconvento, wo die Mille Mittagspause macht (die Teams sind immerhin schon um 7 Uhr morgens in Rom losgefahren), halten wir am Tor einer nobel wirkenden Villa erneut an, um den Teams zu winken. Nachdem wir einige Minuten die vorbeifahrenden Autos gegrüßt haben (natürlich auch mit der Brasilienflagge...) und diese begeistert zurückhupen, öffnet sich das Tor zur Villa und der Hausherr kommt, modisch gekleidet, auf einem Quad-Bike heruntergerollt. Schließlich muß man mal nach dem Rechten sehen, und 100 m sind nun wirklich zuviel für den Signore...Einige Minuten bleibt er begeistert stehen und bestaunt die Klassiker, die da vorbeisausen und den komischen Leuten am Straßenrand winken. Dann besinnt er sich, wendet das Quad und verschwindet wieder - nicht ohne kurze Zeit später mit dem Sohnemann zurückzukommen, der grade mal 2 oder 3 Jahre alt sein dürfte. Guarda, Bambino, una Ferrari!

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003

Wie man um Siena herumkommt, wo die Teams in die Innenstadt gewunken und alle anderen ausgesiebt werden, wissen wir mittlerweile (dank der Ortskenntnisse von Markus, der nur aufpassen muß, nicht aus Gewohnheit zu seiner Italienischlehrerin zu fahren...). Bei Florenz wird es schon schwieriger: in wilder Heizerei versuchen wir, uns an ein "Assistenza"-Fahrzeug zu kletten, die zu Dutzenden auf der Mille dabei sind. Bis dessen Beifahrer an einer Ampel auf deutsch rüberruft: "Tschuldigung, wo geht denn die Route für Begleitfahrzeuge lang?"

- Na prima, Glückwunsch! Aber schließlich finden wir es doch, Markus erinnert sich an der richtigen Kreuzung, auch wenn's hier keine Italienischlehrerin gibt. Sein Namensvetter dagegen verpasst fast die entscheidende Abzweigung - nur gut, daß der Polizist aufpasst und ihn mit der Trillerpfeife noch energisch auf die Linksabbiegerspur kommandiert...
Nach dem Bestehen dieser "Sonderprüfung" geht es dann zum Höhepunkt der Mille, zumindest was deutsche Fans angeht: dem Passo della Futa. Hier stehen jedes Jahr Tausende, ein Bild wie bei der Tour de France, nur daß bei der Mille nicht gedopt wird - und trotzdem geht alles schneller.

 
 
 
  



 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003

 
Wir kurven begeistert durch die Serpentinen und denken jedesmal nach einer schönen Stelle: "Ach, Mist, da hätten wir uns eigentlich hinstellen können!" Plötzlich überholt uns mit Riesenkaracho ein (anderer) Super Seven, was Doris nur trocken kommentiert: "Tja, so gut kann's laufen, wenn vorne frei ist, gell!"

Unter den zahllosen Fans am Futa ist auch ein deutscher Alfa GTV-Fahrer, den wir ziemlich glücklich machen. Er steht am Straßenrand und wartet auf Teilnehmer, als er plötzlich den Alfa Spider um die Ecke rutschen sieht. Sichtlich angetan hält er den Daumen hoch und strahlt - aber dann fällt ihm vor Begeisterung die Kinnlade runter: hinter dem Spider kommt, nicht weniger spektakulär, die Giulia angedriftet (Markus M hat sich sichtlich akklimatisiert), und das bringt unseren Alfisti nun völlig aus dem Häuschen, er jubelt ohne Ende...

 


























 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003



Gegen Abend trudeln wir in Loiano ein, wo wir schon im Vorjahr Quartier bezogen hatten. Und wie erwartet sind auch die Jaguarfahrer aus Belgien wieder da. Ausserdem noch ein italienischer Porsche 356, dessen Aufkleber uns aber die "Pah! Warmduscher!"-Miene aufzwingt: "Porsche 356-Registro Italia" steht da zu lesen, und weiter: "Aspettando la Mille Miglia 2003 - Passo della Futa". Besteht deren Mille-Erlebnis wirklich darin, die Teilnehmer einfach nur am Futa-Paß zu erwarten? Wir jedenfalls finden es viel besser, mit dabei zu sein. Zumal die Teilnehmer uns spüren lassen, daß sie das nicht stört, solange man aufmerksam mitfährt.


 
 
 
 
 
 
 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003


   




 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003


  Sonntag: Arrividerci Mille - das Fieber bleibt!

Am Sonntag trennen sich unsere Wege endgültig. Frank und Doris drehen ihren Seven wieder Richtung Süden um und bleiben noch einige Tage in der Toskana, wir übrigen drei nehmen Kurs auf den Gardasee, um dort nochmal Station zu machen und anschließend die Alpen erneut zu überwinden. Nach dem Cafè auf dem Julierpaß gucken wir schon gar nicht mehr...

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
MILLE MIGLIA 2003

  Markus M und Heike zeigten sich nach der Ankunft zuhause nicht nur von der Mille, der einzigartigen Atmosphäre und den Autos begeistert. Auch die Giulia hatte ihre Wirkung nicht verfehlt...und so dauerte es kaum drei Wochen, da sah man Markus schon mit Namensvetter Markus F. gemeinsam von Alfahändler zu Alfahändler tingeln, unter Giulias und Bertones kriechen und fachmännische Gesichter machen, um den Preis zu drücken. Ende Juni war es dann soweit: eine Giulia 1300 Super war gefunden, in "rosso amaro" und hervorragendem Zustand. Bei der zweiten Testfahrt war Heike mit dabei und gab ebenfalls ganz begeistert ihr Placet. Also, bitte einpacken! Somit wäre die selbstorganisierte Mitfahrt bei der Mille Miglia 2004 schon so gut wie sicher. Die weiße Giulia wird dann vielleicht von anderer Hand gesteuert - aber Vorsicht: Giulia macht süchtig, und Mille Miglia sowieso!
 

ENDE