RALLYE 2003

Rheinhessen-Rallye 2003

Das offizielle Video und die Foto-CD zur Rheinhessen-Rallye 2003
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 

 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
RALLYE 2003

 
Vor den Erfolg haben die Götter bekanntlich den Schweiß gesetzt. Bei der Rheinhessen-Rallye heisst das: vor den Genuß der Hauptetappe haben die Rallyegötter den Prolog gesetzt. Aber die zum "Einfahren" gedachte Abendetappe der Rheinhessen-Rallye erfreut sich steigender Beliebtheit. War es im ersten Jahr noch so, daß mehr als ein Drittel des Feldes erst am Samstag anrückte, als es "ernst" wurde, so konnten wir in diesem Jahr bereits fast alle Teams schon am Freitag abend begrüßen. Ob das mehr an der Möglichkeit liegt, sich auf die Rallye einzuschiessen, oder an der netten Atmosphäre der Prolog-Veranstaltung, haben wir allerdings noch nicht herausbekommen...egal: dabeisein ist alles.
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
RALLYE 2003

 
   Einen "Prolog zum Prolog" bekam unser Prominententeam Marion Wagner / Ulrike Holzner. Die beiden Sportlerinnen, für ihren Sponsor EWR bei der Rallye angetreten, hatten sowas schließlich noch nie gemacht und sollten uns ja nicht unterwegs verloren gehen. Markus Frieauff hatte die Ehre und das Vergnügen, sich mit den beiden eine Stunde vor dem Start über Skizzen, Karten und Chinesen-Symbole zu beugen. Und da das am Startplatz in Dolgesheim geschah, blieb man nicht lange unbeobachtet: zunächst gesellten sich neugierige Anwohner dazu ("Ei, guggemol, des is doch es Wagners Marion, un die anner kenn isch aach, was mache die dann do mit dem Typ in dere weiß' Jack?").

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
RALLYE 2003

Den Gesichtern der beiden Sportasse war anzumerken, daß ihnen nicht ganz wohl war bei der Vorstellung, gleich in einem ihnen fremden alten Auto durch die Wallachei zu gurken und merkwürdige Symbole zu suchen. Auch der vertraute Umgang mit der Stoppuhr bekam hier plötzlich eine andere, ungewohnte Dimension: wieviel Sekunden hat nochmal eine Stunde? Und wieviel ist das pro Kilometer?
Um es vorwegzunehmen: was die beiden Damen dann mit der weißen Alfa Giulia auf den Dolgesheimer Asphalt zauberten, war schon ganz erstaunlich...da guckten einige Rheinhessen-Rallye-Veteranen doch beeindruckt...





    


 
 























 
RALLYE 2003

 
Plötzlich mischte sich aber in die Erklärungen von Markus eine Stimme mit Wiener Dialekt, die ausgesprochen versierte Fragen stellte: "Jo, aber wie mocht's des wönn a Stülla Wöchta ned mea do stöat? Un hobts aa Drehpunktskizzen un san die scho auf Folie? Wie schauts aus mit oaner Eichstrecke für die Tripmaster?" Die schlauen Fragen kamen von Thomas Westrick, dem extra aus Wien angereisten Beifahrer von Andreas Gläser im Porsche 356 Super. Drehpunktskizzen? Eichenstrecke? Meint der ne Allee? Und wer ist der Tripmaster? Die Augen unseres EWR-Damenteams wurden größer und größer...Markus hatte seine liebe Not, die Panik zu lindern...aber, hey: sogar aus Österreich kommt man zur Rheinhessen-Rallye!!
   

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
RALLYE 2003






Schon nach dem Absolvieren des Prologs hatte sich einiges aufgeklärt. Wie in den Vorjahren hatten wir in der freitäglichen Abendetappe die Prüfungstypen eingebaut, die auch am Samstag dran waren. Für die zahlreichen Einsteiger eine gute Gelegenheit, auszuprobieren, wie man sowas macht, ohne gleich Strafpunkte zu sammeln wie Weinstöcke in Rheinhessen. Und für die Cracks eine Möglichkeit, die Roadbook-Charakteristik kennenzulernen.






 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
RALLYE 2003
Ab 18 Uhr wurden die rund 60 Klassiker auf dem Marktplatz in Dolgesheim gestartet und röhrten durch den Startbogen auf die Strecke. Der sollte später noch für ordentliches Aufsehen sorgen...aber dazu später mehr...
Die Prologstrecke führte von Dolgesheim über Hillesheim nach Gau-Odernheim, wo eine Fischgrätenprüfung auf die Teams wartete und etliche in Verwirrung stürzte. Kaum hatten die Klassiker-Teams alle Gräten aussortiert, stiessen sie vor Biebelnheim auf merkwürdige Würmer auf der Karte. Mehrere eingezeichnete Linien boten sich an - welche nimmt man nun als erste, und wie kommt man von der einen zur anderen?


 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
RALLYE 2003

    

Diese Würmer hier hatten es besonders in sich: man musste einen einfach überfahren und quasi ignorieren, um so "von hinten" an den zweiten zu gelangen, der dem Ausgangspunkt am nächsten lag. Wenn man dann den überfahrenen ordnungsgemäß ansteuerte, ergab sich, daß ein Stummer Wächter zweimal aufzuschreiben war - einmal beim Überfahren und zum zweiten Mal beim Abfahren des Wurms...zugegeben, das war nicht ohne...aber beim Lesen klingts einfach, gell?



 




























 
RALLYE 2003

 
  Umso größer die Begeisterung des zahlreich anwesenden Publikums, als Marion, Ulrike und Giulia schon als drittes oder viertes Team wieder im Ziel einliefen - mit einem fast perfekten Ergebnis, und mit breitem Lächeln. Guarda, che belle ragazze!

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
RALLYE 2003
 
Nicht alle schafften es so gut,  aber  das Rallyemotto  traf bei allen den Nagel auf den Kopf: wer Spaß  hat,  gewinnt. Und spätestens  beim abendlichen Spanferkel-Essen, als  die Rallyeleitungs-Mitglieder von Tisch zu Tisch liefen, Fragen beantworteten  und die richtige Lösung erklärten, erhellten sich die Gesichter  wieder. Ob das mehr an der Erklärung der Prüfungen lag, an dem knusprigen Spanferkel oder am Dolgesheimer Wein, wollen wir mal dahin gestellt sein lassen. In jedem Fall war das Spanferkel  eher eine Riesensau und der Wein ausgesprochen lecker. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an die Dolgesheimer Feuerwehr, die für die abendliche Bewirtung zuständig war! Ohne solche uneigennützige Unterstützung von Leuten vor Ort würde uns die Organisation unserer schönen Rallye deutlich schwerer fallen.
 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
RALLYE 2003

Für den Abschlußhammer sorgte aber ein ganz anderer "Rennfahrer": ein jugendlicher Feuerwehrmann am Steuer eines Mercedes-Mannschaftsbusses wollte dann doch mal demonstrieren, daß die Dolgesheimer Feuerwehr den Vergleich mit klassischen Sportwagen nicht scheut. Also, Licht an, Blaulicht an, Gas geben und mit viel Dampf auf den Zielbogen zu. 

Hey, guck mal, da stehen sogar jede Menge Rallyehelfer und winken - na, dann gleich noch ein bißchen mehr Gas geben! Daß die freundlichen Helfer eher warnendes im Sinn hatten und riefen: "Neee, das wird nix, halt, halt!" - das hört man nun mal in nem echten Rennwagen nicht...jedenfalls konnten die Rallyehelfer wie im Film mitverfolgen, wie der Mercedes-Bus mit seinen  vier schönen Blaulichtern auf den Bogen zuraste. Dessen Durchfahrthöhe beträgt 2,09 m - na, was passiert wohl? Richtig: es macht zweimal kurz und trocken "kratsch", und schon ist der Feuerwehrbus wieder zum Zivilfahrzeug degradiert, die Blaulichter liegen am Bogen auf der Straße. Schallendes Gelächter bei den Umstehenden, Bürgermeister Kohlmann eingeschlossen -
der unglückliche Jung-Rennfahrer springt geschockt aus dem Auto und kann es kaum fassen. Während die Rallyehelfer sich noch die Bäuche halten und ein Feuerwehrmann empört Schadensersatz vom Rallyeteam fordert, winkt Kohlmann ganz gelassen ab: "Ach was, das regeln wir über den Förderverein..."


 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
RALLYE 2003
  
Jedenfalls hatte die Rallye ihr erstes Highlight und zugleich den schwersten Unfall seit ihrer Premiere...was der Feuerwehrmann in Dolgesheimer Wein ertränkte. Nur den Spott seiner Kameraden, den wird er sich wohl noch ein paar Tage anhören müssen.
   


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
RALLYE 2003

    Begeisterte Gäste des Prolog-Abends waren unter anderem auch Helmut Dieth, "mastermind" des Rheinhessen-Marketing e.V., einem der Sponsoren der Rallye und zugleich kreativer Helfer des Rallyeteams. Mitgebracht hatte er Michael Beck, Besitzer des renommierten Weinguts "Hedesheimer Hof" in Stadecken. Beck war in allerletzter Minute auf die Rheinhessen-Rallye aufmerksam geworden und hatte sich spontan entschieden, den Siegersekt zu spenden und dafür sogar ein Sonderetikett anzufertigen. Dafür herzlichen Dank - und wir werden den Hedesheimer Hof und die Gemeinde Stadecken unter Garantie wiedersehen bei der Rheinhessen-Rallye 2004!

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
RALLYE 2003



Wein hin, Sekt her - um Mitternacht brachen die letzten Teams auf, um am nächsten Morgen fit zu sein. Was nicht allen gleichermaßen gelang: als wir am Samstag morgen auf dem Gutenbergplatz in Mainz die erste Startreihe aufbauten, fehlte das Team Alex Petermann/Martin Pennewitz in ihrem wunderschönen Opel Manta A im Renntrimm. Sollte das schöne Stück aus dem Rüsselsheimer Werksmuseum etwa unterwegs liegen geblieben sein? Ein Anruf brachte Klarheit: "Nee, alles im Lot, wir sind pünktlich um zehn da!" Dabei war doch schon um 8.30 Uhr die technische Abnahme vorgesehen...aber in allerletzter Minute schafften die beiden es doch noch - und die Rheinhessen-Rallye ist kein Paragraphenreiter-Rennen, also Schwamm drüber.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
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Pedanterie war dann aber doch gefragt: bei der Fahrerbesprechung gab es Rückfragen wegen der Fischgräten. War es beim Prolog noch so, daß nur Straßen mit Straßennamen auch eingezeichnet waren, so galt diese Regel bei der Hauptetappe nicht mehr. Aber was ist dann noch eine Straße und was nicht? Michael Wiring, erfahrener Rallye-Fahrer und Instruktor von Beifahrerschulungen, hakte nach: " Einfahrten zählen also nicht, oder wie? Und kann man das klar erkennen?" Aber zum Glück sind wir ja nicht auf den Mund gefallen...Markus Frieauff setzte zu einer messerscharfen Erklärung an: "In Rheinhessen heissen Einfahrten Einfahrten, weil da Einer reinfahren kann. Wenn zwei reinfahren können, zum Beispiel weil da zwei wohnen, nicht nur einer, dann ist es keine Einfahrt, sondern eine Straße. Alles klar?" Zumindest in Sachen Wortfindung macht der Rheinhessen-Rallye keiner was vor...




 




























 
RALLYE 2003
 
 
Ein Team hatte alles andere als eine ruhige Nacht: die Brüder Petry, seit Jahren Stammkunde bei der "Rheinhessen-Rallye", hatten am Freitag abend große Probleme mit der Bremse ihres Fiat 850 Spider: "Die macht dicht, und dann geht nix mehr, wir wissen nicht, woran's liegt". Also wurde die halbe Nacht geschraubt, demontiert, repariert und wieder einmontiert, bis im Morgengrauen alles einigermaßen flutschte. So blieben wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf. Denn Aufgeben -  das gibts nicht! Respekt, meine Herren...und der Ehrgeiz sollte sich lohnen...

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
RALLYE 2003



Auf dem 50. Breitengrad ging's dann los. Mit Startnummer 1 ging das Team Monika Schmidt/Dieter Jokisch an den Start. Die Vorjahressieger hatten sich viel vorgenommen: "Mindestens so gut wie letztes Jahr müssen wir abschneiden..:!" Sie und die anderen Teams wurden mit Chinesen aus der Stadt geführt und erreichten über Hechtsheim und Laubenheim das "Tor zur Rheinterrasse": Bodenheim. Dort gab es mit dem 5-km/h-Fahren schon die erste Sonderprüfung, streng kontrolliert von Stefan Stahl, dem Meßtechnik-Freak der Rheinhessen-Rallye. Extra für diese Prüfung hatte er eine Doppel-Lichtschranke gebaut, die künftig vermehrt zum Einsatz kommen soll.

  

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
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  Nach einer kurzen "Wurmkur" (wo ist der nächste? wie kommen wir hin? und wie wieder weg?) gelangten die Teams nach Mommenheim und stiessen auf eine ungewöhnliche GLP. Statt wie sonst zwei war diesmal nur eine von drei Größen benannt: die Sollfahrzeit beträgt 3 Minuten, aber Schnitt und Streckenlänge blieben unbekannt. Nanu, wie fährt man denn sowas? Ganz einfach: man guckt kurz auf die Karte, sieht, daß 3 Minuten für die Strecke völlig locker reichen, fährt deshalb ganz unbeschwert im Rahmen der erlaubten km/h-Vorgaben und bummelt die restliche Zeit an der gelben Stoppuhr ab. Kurz vor Ablauf dann Einfahren in die Kontrollzone, ah, da ist die rote Stoppuhr mit der Ziellinie, alles klar. Nur: was soll das Ganze? Das erfahren wir in der Nachmittags-Etappe...

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
RALLYE 2003

Nach knapp 20 km beschaulicher rheinhessischer Hügellandschaft erreichte die Rallye Hillesheim. Und hier war angerichtet - es gab Fisch, genauer gesagt: Fischgräten. Wir hatten vorab die Ortsbewohner intensiv darauf hingewiesen, daß am Samstag zwischen halb zwölf und halb eins etliche irritierte Klassiker-Fahrer durch den Ort kreuzen würden und darum gebeten, keine größeren Hinweise zu geben...es bringt ja auch zugegebenermaßen wenig, wenn man am Straßenrand über den links und rechts abzweigenden Fischgräten brütet und dann ein Anwohner über die Schulter lugt und fragt: "Ei, bei wen wolle se dann? Sie, des iss abber koon Plan vunn Hillesem, Sie!" Keinen Plan hatten viele Teams, in der Tat. Aber wer wollte ihnen das verdenken? Die Fischgräte entpuppte sich als echter Hammerhai und sorgte für viel Verwirrung, aber auch für viel Gelächter. Man glaubt ja nicht, wieviele Straßen so ein kleiner Ort plötzlich haben kann. Oder war das jetzt doch ne Einfahrt? Wie war das noch?
 






 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 


 
RALLYE 2003



Zur Erholung und um niemanden halbverhungert auf der Strecke zu lassen, ging es dann bis zur Mittagsrast im Zellertal eher harmlos zu. Dort gab's beim "Schwarzen Herrgott" ein deftiges Mahl mit Geschnetzeltem, Saumagen oder einem Pfälzer Teller.
Die Nachmittagsetappe sollte es in mehrfacher Hinsicht in sich haben. Los ging's mit einer GLP von unbekannter Länge von Stetten nach Morschheim. Zwei Schnittwechsel machten die Rechnerei ausgesprochen schwierig, so daß im Ziel beim Streckenposten immer wieder mal vom "gefühlten Schnitt" die Rede war... 









 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
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  In Morschheim war Kerb (nein, die wurde nicht wegen der Rallye veranstaltet, die war vorher schon geplant...) und der Bürgermeister ließ es sich nicht nehmen, die Rallyeteilnehmer mit einem kleinen Präsent zu begrüßen. Was andernorts aber meist in Form von Weinpräsent, Broschüre oder Glas geschah, wurde hier in hochprozentiger Form dargeboten: ein Obstler wartete auf Beifahrer und auf Wunsch auch Fahrer. Dieser Genuß animierte das Ehepaar Hoyer zu orientierungs-fahrtechnischen Höchstleistungen: ganz kreativ umrundeten die beiden in ihrem roten 190 SL den nächsten Häuserblock und standen kurze Zeit später wieder vor dem Bürgermeister. Woraufhin der sich natürlich auch nicht lumpen ließ und einen zweiten "kurzen" ausschenkte...na denn Prost!

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
RALLYE 2003

 
 
 Über die alte Bergrennstrecke "Teufelsrutsch" bei Nack ging es dann in Richtung Flonheim. Hier, mitten im Trullo-Land, wartete eine Doppelkontrolle auf die Teams. Nein, keine Alkoholprobe...der Wendekreis war gefragt. Hui, wie weit ist wohl der Kurvenradius meines Autos? Was man doch so alles NICHT weiß über sein geliebtes Fahrzeug...diese Sonderprüfungen zählen bei den "Stammkunden" der Rheinhessen-Rallye zu den Lieblingsübungen, weil jeder ganz gespannt ist, was dem Rallyeteam wohl diesmal einfällt. Keine Sorge, liebe Leute: wir haben schon die ersten gemeinen Ideen, was nach "Öltemperatur schätzen", "Felgendurchmesser raten" und Wendekreis im nächsten Jahr noch so kommen kann...

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
RALLYE 2003


  In Wörrstadt bei der Ducati-Niederlassung ging es dann richtig "racy" zu, aber in umgekehrtem Sinn. Nicht schnelles Beschleunigen, sondern schnelles Bremsen war hier gefragt. Und anschließend galt es, die Schlüsselweite diverser Gabelschlüssel zu erraten.

 
 
 
  



 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
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Besonderes Gelächter rief dann aber die nächste SP hervor. In Zornheim stand Norbert Nordmann mit Gemahlin. Beide sind seit Jahren sowohl als Sponsoren wie auch als eifrige Streckenposten mit dabei und hatten in diesem Jahr die originelle Aufgabe, die Teams ihre Blinkfrequenz raten zu lassen. Neben manchen "normalen" Ausrutschern gab es dabei auch Begebenheiten der besonderen Art.
 
Zum Beispiel mit Thomas Bell und seinem wunderschönen alten Riley Racing Sports. Autos aus dem Baujahr 1936 haben, zumal wenn sie als Rennwagen gebaut werden, nun mal keine Blinker. Wie also diese Übung absolvieren? Thomas zeigte sich gewitzt und sagte: "Ich schätze, mein Auto blinkt pro Minute Null mal!" Norbert Nordmann startete die Stoppuhr und beobachtete das Auto eine Minute lang sorgfältig - in der Tat: nix blinkt, null Fehlerpunkte...
Ähnlich ging es Oliver und Grit Eiermann in ihrem Karmann Ghia: "Bei uns ist ein Kurzschluß in der Elektrik, der Blinker geht nur kurz an und dann nix mehr!" - "Na, dann wissen Sie ja, was Sie schätzen müssen!" - die Überprüfung ergab tatäschlich: nach einem müden Zucken legte sich das Relais zur Ruhe und bescherte den Eiermanns ein perfektes Ergebnis.

 


























 
 
 


 
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Auf dem weiteren Weg beschlich so manches Team das Gefühl, hier doch schon mal gewesen zu sein...richtig, diese GLP zwischen Mommenheim und Schwabsburg, die hatten wir doch heute morgen schon...ah, prima, alles klar, dann wissen wir ja Bescheid. Also gemütlich an die gelbe Stoppuhr ran, wir wissen ja jetzt, daß da gleich hinter der Kurve die rote und das Ziel ist, also in aller Gemütsruhe draufzurollen...und dann fielen reihenweise Kinnladen: denn die Ziellinie der 2. Ausgabe dieser Prüfung lag runde 150 m weiter weg - und plötzlich war nix mehr mit gemütlichem Rollen. Oooh Sch...! Zwei Gänge runterschalten, voll aufs Gas, das war die einzige Chance, mit der die Sollzeit noch zu retten war...was für herrliche Szenen sich da abspielten! Und nun wissen wir auch, warum Fahrtleiter Frank Bernhardt bei dieser GLP nicht, wie sonst üblich, die Streckenlänge oder den Schnitt angeben wollte...so ein Schlitzohr!
     
 
 
 
 
 
 
 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
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Daß die letzte Stempelkontrolle in Dexheim auch nochmal eine kleine Schweinerei bot und doppelt angefahren werden musste, ist da schon kaum mehr der Rede wert...jedenfalls kamen alle Teilnehmer im Ziel an. Manche früh (was nicht unbedingt gutes verheisst...man hatte ja vielleicht einfach eine Prüfung übersehen), manche eher spät (was auch nicht unbedingt richtig sein muß - und ausserdem war da der Sekt vom Hedesheimer Hof schon alle!). Markus Frieauff begrüßte jedenfalls alle Teams auf dem historischen Marktplatz in Oppenheim und konnte allseits zufriedene Mienen erblicken. So auch bei Hans Demant und seiner Tochter, die ihre erste Rallye im Röhrl-Kadett mit großer Begeisterung absolvierten und sicher nicht zum letzten Mal dabei waren.


   



 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
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  Sein Angestellter Alex Petermann (wir erinnern uns: Spätaufsteher im Opel Manta) kam unterdessen grummelnd zu Björn Nordmann. "Hey, die Rundum-Messung kam jetzt gar nicht dran, was war denn das?" Des Rätsels Lösung: die beiden hatten sich bei Opel in der Kantine getroffen und Alex wollte unbedingt wissen, welche skurrile Sonderprüfung es denn wohl diesmal geben würde. Björn ganz trocken: "Rundum-Maße des Autos!" Woraufhin Alex in die Werks-Werkstatt lief und Order ausgab: "He, der Manta da vorne muß noch rundum vermessen werden!" Die Mechaniker wunderten sich, aber man kriegt ja so manchen seltsamen Auftrag. Und falls Euch mal jemand fragt: die Rumdum-Maße eines Manta A betragen insgesamt 13,72 m...

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
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  Während die Teams sich zuprosteten und gegenseitig über die Erlebnisse unterwegs ausfragten, zog sich der Himmel bedenklich zu...Markus Frieauff versuchte noch, den drohenden Regen als "hessisches Gewitter" nach Wiesbaden abzuschieben, aber dieser Plan gelang nicht so ganz. Unmittelbar nach dem krönenden Konvoi aller Fahrzeuge durch die Stadt zum Deutschen Weinbaumuseum begann der Regenguß. Die versprochene Überraschung entpuppte sich dann als das gemeinsame Hochtragen der liebevoll dekorierten Tische vom Hof in den ersten Stock, bei dem alle schnell anpackten. Oben war es dann zwar etwas eng, aber in jedem Fall gemütlich. Und zur Siegerehrung konnten wir bereits wieder im schönen Hof des Museums stehen und Weinflaschen und Pokale überreichen.
 





















































 
RALLYE 2003

Rechtzeitig eingetroffen war dann auch Detlef Krehl, bisher stets als professioneller Moderator der Rheinhessen-Rallye aktiv. In diesem Jahr war ihm kurzfristig ein Termin auf der IAA dazwischen gekommen, was ihn aber nicht abhielt, am Abend dort Smoking und Mikro abzugeben und nach Oppenheim zu düsen, um mit uns zu feiern. Zu feiern gab es viel: eine erfolgreich durchgeführte Jubiläums-Auflage der "Rheinhessen", den großen Spaß aller Teams und Helfer unterwegs, die schönen Strecken und natürlich den zweiten Sieg von Schmidt/Jokisch im Mini Innoccenti. Und mit dieser Wiederholung des Vorjahreserfolgs scheint sich ja bei der "Rheinhessen-Rallye" eine ähnliche Tradition anzubahnen wie die von Guliano Cané bei der Mille Miglia...für Nicht-Insider: der Mann hat die Mille in den letzten acht Jahren sechs mal gewonnen...aber keine Sorge, liebe Konkurrenten: sollte sich dieser Trend fortsetzen, dann werden wir die beiden, die ja selbst auch eine tolle Rallye organisieren (Ori Oberberg) kurzerhand für das Rallyeteam "zwangsverpflichten"...
 

































 
RALLYE 2003

Auf Platz 2 arbeiteten sich Torsten Krah und Lennart Sulzbach auf ihrem Ford Mustang Cabrio vor. Besonders bemerkenswert: die beiden landeten in der Sonderprüfungs-Wertung auf Platz 3 - nicht schlecht mit so einem Dickschiff!




Was bleibt noch nachzutragen? Ah, das Schicksal des kleinen gelben Spider mit den Bremsproblemen...nun, jetzt ist erwiesen: für ein gutes Resultat bei der "Rheinhessen" sind andere Dinge wichtig als gute Bremsen. Guter Sportsgeist zum Beispiel, und vor allem Spaß. Adi und Manfred Petry hatten den und landeten folgerichtig auf Platz 3 - herzlichen Glückwunsch.



 
 



























 
RALLYE 2003

Ebenfalls bemerkenswert der 4. Platz von Wolfgang Smuda und Beifahrer Gerd Renner, die mit ihrem Spitfire auch diverse technische Probleme zu bewältigen hatten. Ihnen war der Kupplungszug fast durchgeschmort, aber da Teile britischer Roadster ja in Rheinhessen allenfalls für landwirtschaftliche Fahrzeuge genutzt werden, konnte ein Bauer am Ort weiterhelfen...
Auf einem ausgesprochen bemerkenswerten 24. Platz landeten Marion Wagner und Ulrike Holzner in der Alfa Romeo Giulia - kein schlechtes Resultat für ein Debüt ohne große Vorbereitung! Das wichtigste aber: auch diese beiden hatten viel Spaß unterwegs - vielleicht sehen wir sie im kommenden Jahr wieder, genau wie die vielen anderen netten Teams, die auch für uns die "Rheinhessen-Rallye 2003" zu einem schönen Erlebnis gemacht haben. Wir sehn uns - und: immer auf die Würmer achten!
 

GESAMTERGEBNIS - PLATZIERUNG

ENDE